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Kleine Knotenkunde |
Seile, Schnüre und Faden sind wahnsinnig praktisch und vielseitig,
wenn mit Knoten Verbindungen geschaffen werden. Da werden Seile
untereinander verbunden, Gegenstände gebündelt, befestigt und gehalten.
Ein Haufen Reisig -zum Beispiel- für den Transport gebündelt. Oder die
wasserdichte Tonne wird am Boot festgebunden. Oder ein Mensch wird mit Hilfe
einer Schlinge am Abgrund gesichert im Rettungseinsatz. Das Postpaket mit
Schnur gesichert.
Der Einsatz von Knoten ist in der Vergangenheit alltäglich gewesen. Seitdem
Menschen aber kaum mehr das Haus verlassen (und wenn - dann mit dem Auto)
sind die Knoten aus dem Alltag verschwunden.
Für Waldläufer ist der Gebrauch von Knoten eine Erleichterung des täglichen
Draußenlebens. Deswegen haben wir hier mal ein paar Knoten zusammengestellt.
Von mehreren zehntausenden Knoten sind sie die geläufigsten. Es lohnt sich ein
gutes Buch dazu zu kaufen und ab und zu ein paar neue Knoten auszuprobieren.
Das kann sogar richtig spannend werden! Spätestens bei der eigenen Version des
berühmten Gordischen Knoten ;o)
Die richtige Behandlung des Seiles
Seile benötigen die richtige Pflege: oft werden sie durch unsachgemäße Behandlung
und Lagerung spröde und anfällig. Es ist sehr wichtig die Seile nach jedem Gebrauch
aufzurollen und zu wickeln, sie an einen luftigen, trockenen Ort zu hängen.
Manche Kunststoffseile sind sehr anfällig für Sonnenlicht und sollten daher dunkel
gelagert werden. Seile sollten keinen scharfen Kanten ausgesetzt werden beim Spannen.
Das rechtzeitige Auswechseln von ausgedienten und beschädigten Seilen verhindert Unfälle
und böse Überraschungen.
Bei der Durchtrennung eines Seils wie folgt vorgehen:
Das Seil an der Stelle -wo es abgeschnitten werden soll- mit starkem Klebeband umwickeln,
dann mit einem SCHARFEN Messer durchtrennen. Jedes stumpfe Messer wird das Seil zum Aufspleissen
bringen und damit das Seilende schwächen. Das Seil dröselt sich dann nach und nach auf. Ideal
zum Durchtrennen sind Teppichmesser und Rasierklingen.
Die Vorgehensweise, um das Seilende zu schützen ist wie folgt:
1. Das offene Seilende
2. Das Seilende wird umwickelt mit Garn (Stopperknoten)
3. Mit starkem Klebeband umwickelt
4. Und abgetrennt
Auf diese Weise bleibt das Seilende fest und kann sich nicht aufdröseln. Bei Kunststoffseilen
wird auch oft das Ende angeschmort, um die einzelnen Fasern miteinander zu verbinden.
Ein paar Beispielsknoten
Knoten sind sehr spezialisiert: es gibt für jede Aufgabe eigene Knoten! Eine kleine Auswahl
an Knoten zu erlernen, die verschiedene Aufgaben übernehmen können, ist empfehlenswert.
Einmal angefangen mit der Knoterei, ist das Erlernen weiterer Knoten sowieso leichter.
Palstek: einer der wichtigsten Knoten ist der Palstek. Er ist ein besonderer Knoten, da er
extremen Belastungen standhält und sich trotzdem nach Gebrauch wieder einfach lösen läßt.
Der Palstek zieht sich nicht zu und ist daher die ideale Verbindung für Befestigungen.
Achtknoten: der Achtknoten ist ein guter Knoten für Verzierungen, als Stopperknoten und für
das Kletterseil. Beim Festhalten eines Seiles gibt er den Halt dazu.
Er zieht sich aber mitunter sehr stark zu.
Anglerknoten: auch Schlingen- oder Galgenknoten genannt. Dieser Knoten ist die Boa Constrictor
unter den Knoten: er zieht sich immer weiter zu und läßt auch nach Entspannen des Seils nicht
locker. Je mehr Windungen dieser Knoten bekommt, desto fester zieht er sich später. Auch dieser
Knoten ist mehr als Einmalknoten gedacht. Beim Angeln werden damit traditionell die Ösen der
Haken an die Schnur gebunden. Der Anglerknoten hat noch einen Vorteil: er vermindert die Tragkraft
des Seiles nicht im geringsten! Bei den meisten Knoten verringert sich die Tragkraft des Seiles
um bis zu 50% ! Beim Anglerknoten nicht.
Kreuzknoten: der Kreuzknoten ist die klassische Verbindung zweier gleichdicker (!) Seile. Er ist
gut zu gebrauchen und hält einigermaßen. Der Kreuzknoten wird so gebunden, daß die beiden Enden
nachher auf der gleichen Seite liegen. Liegen sie nicht beieinander trägt diese Version des Kreuzknotens
fast nichts.
Leiterknoten: heißt garnicht so. Wir haben ihm diesen Namen gegeben, weil wir den ursprünglichen
Namen nicht finden konnten. Jedenfalls läßt sich dieser Knoten dafür benutzen um Leiterholme auf
einem Seil zu befestigen.
Schotstek: der Schotstek dient zur Verbindung zweier Seile mit UNTERSCHIEDLICHER Stärke. Ein dickes Seil
mit einem dünnen.
Slipstek: der Slipstek wird benutzt um Verbindungen schnellstens wieder zu lösen. Auf Zug am kurzen Ende.
Er ist nicht der Knoten, dem man alles zutrauen darf: er löst sich viel zu oft aus Versehen. Es gibt aber
Versionen dieses Knotens, die dieses Problem lösen.
Webeleinstek: der Webeleinstek hält alles fest, was an einem Seil zieht. Bestes Beispiel sind
die Befestigung von Holmen in Strickleitern oder Lasten, die nach oben gezogen werden sollen.
Weitere empfehlenswerte Knoten für das "Standardsortiment" an Knoten sind der
Einfache und doppelte Sackstich,
Einfacher und Doppelter Spierenstich, der Mastwurf, der Prusikknoten und letztendlich
der Doppelte Palstek (für besondere Belastungen!)
Viel Spaß beim Knoten und Verzweifeln !
(in Wirklichkeit ist es nur Übungssache)
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