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Kochfeuer für Waldläufer

In diesem Beitrag möchten wir unsere Favoriten vorstellen, was Feuerstellen zum Kochen angeht. Mit der Zeit haben sich folgende Feuerstellen besonders bewährt. Wir unterscheiden das Kochen mit Topf, ohne Topf in der Grube und das Braten/Backen über der Glut.

Das Kochen mit dem Topf über offenem Feuer ist kinderleicht: ein Topf wird am Henkel über ein offenes Feuer gehalten - und los geht es. Leider hat diese Methode entscheidene Nachteile: a.) was macht man mit dem Topf, wenn kein Henkel vorhanden ist? und b.) was machen, wenn man nicht Unmengen Holz zur Verfügung hat? (und man nicht immer ein Heidenfeuer entzünden möchte...).

Da kommt das Grubenfeuer gerade recht. Wie auf der Abbildung rechts zu sehen , werden im ersten Schritt zwei Löcher nebeneinander gegraben (1). Im zweiten Schritt werden diese Löcher mit einem Tunnel verbunden (2). Durch diesen Tunnel gelangt Sauerstoff (durch den blauen Pfeil gekennzeichnet) und Brennstoff an das Grubenfeuer. Sauerstoff und Brennstoff sind essentiell für jedes Feuer.

Durch den Tunnel entsteht zusätzlich eine Sogwirkung, die das Feuer heiß entflammen läßt. So ein Feuer ist ungleich heisser als herkömmliche Feuer. Diesen Sogeffekt nutzt auch der Schmied in seiner Esse.

Gleichzeitig spart so ein Feuer Holz, da auch schon mit kleinen Ästchen eine irre Hitze erzeugt wird und diese zusätzlich durch die Seitenwände der Grube gefangen bleibt. Das zweite Loch ist gerade so groß, daß neben dem Topf - der dieses Loch bedeckt - ein kleiner Spalt bleibt. So braucht es keine komplizierte Gestelle für den Topf und er steht fest.
Dieses Feuer ist auch kaum sichtbar und erzeugt durch die gute Sauerstoffversorgung kaum Rauch. Das ist natürlich interessant, wenn man nicht entdeckt werden möchte.
Achso - wer sich das Buddeln vereinfachen möchte, kann auch einen Kaninchenbau-Eingang nutzen. Einfach im hinteren Teil des Ganges von oben ein Loch buddeln, von vorne befeuern. Fertig ;o) Eventuell hüpft sogar ein Kaninchen direkt in den Kochtopf.

Hat man zum Kochen keinen Topf zur Verfügung, ist etwas Improvisation angesagt.

Mangels Topf muß das Kochgut irgendwie auf andere Art gegart werden. Zunächst wird eine Grube ausgehoben. Schön ist ein Auskleidung der Seitenwände mit Steinen als Hitzespeicher, aber nicht unbedingt notwendig. In der Mitte der Grube wird ein kleines Feuer angefacht zum Erhitzen der Steine. Nachdem dieses schnell abgebrannt ist (nicht nachlegen), wird das Fleisch oder der Fisch zusammen mit Wurzeln und Gemüse (Kräuter werden in das Fleisch "tätowiert") in Grünzeug gewickelt. Ideal sind mehrere Lagen Klettenblätter. Ansonsten Gras oder anderes frisches Grünzeug nehmen. Hauptsache es hält den Dreck ab ;o)

Über das Kochgut kommt eine Schicht Erde - fünf Zentimeter sollten reichen. Auf der Erde entfachen wir ein neues Feuer und erhitzen das Essen von oben. Damit die Hitze das Essen vollständig durchdringt, ist es notwendig zu warten. Für in zweifingerdicke Stücke Fleisch oder Fisch reichen ca. 25 Minuten. Für einen großen Braten würde ich 60 Minuten lang warten. Während dieser Zeit ist ein mittelgroßes Feuer zu unterhalten.

In alten Zeiten wurde um das Grünzeug noch ein Lehmmantel gekleistert. Bei Federvieh wurde der Lehm sogar direkt auf das ungerupfte Vogeltier gepackt - nach dem Garen steckten die Federn im getrocknetem Lehm und wurden mit der Haut in einem Rutsch abgezogen. Das haben wir aber noch nicht ausprobiert.

Nach Abwarten der Zeit, heißt es nur noch ausbuddeln und genießen!

Wasser wird mittels heißen Steinen in einem Gefäß gekocht. Einer Lehmschüssel etwa. Wer keine Schüssel hat, kann sich auch eine Grube mit Lehm auskleistern, eine Woche an der Luft trocknen lassen (gegen Regen abdecken) und danach langsam ausbrennen. Und kann dann zum Wasserkochen/Suppen kochen genutzt werden. Eine andere Methode besteht darin, ein Loch in einen Baumstamm zu brennen (siehe auch Gefäße herstellen). Auch dieser kann als Suppentopf dienen. Andere Methoden, wie aufgespannte Häute, wie sie die Indianer zum Wasserkochen nutzten, gehört wohl zu den fortgeschrittensten Techniken, für uns zunächst nur theoretisch machbar.

Die Steine werden am besten mit der oben beschriebenen Zweiloch-Methode erhitzt. Wie in einer Esse werden die Steine flott heiß. Einer nach dem anderen wird mit Hilfe zweier Stöcke ins Wasser befördert, daß sich schnell erhitzt und endlich kocht.

Möchte man Stockbrot oder Fleisch an Spießen braten, so liest man immer wieder: nur über der Glut braten. Natürlich sitzen die ungeduldigen Menschen mit ihren Spießen direkt im Feuer. Dabei ist es ganz einfach. Mit unserem "Glutfeuer". Ein Feuer (im Bild auf der linken Seite) erzeugt permanent Glut, die dann nach rechts in Richtung des schwarzen Pfeils gekratzt wird. Dort über der Glut wird dann das Fleisch (in Stücke geschnitten!) gebraten. Die aufsteigende Hitze ist hier durch die roten Fäden symbolisiert. Das Feuer erzeugt mehr Glut, sie wird rübergekratzt, so daß eine lange Zeit über der Glut gebraten werden kann, ohne daß der Prozeß unterbrochen werden müsste.

Mit den hier vorgestellten Kochfeuern lässt sich erfahrungsgemäß ganz gut kochen. Was man kochen kann, erfahrt ihr hier: Rezepte für Waldläufer



Man kann feststellen, ob die Glut sich zum Braten eignet, indem man die Hand über die Glut hält. Je nachdem, wie lange man es aushält - nicht vergessen zurückzuziehen ;o) - kann man abschätzen, wie die Glut verwendbar ist. Damit kann man auch den Abstand messen, in dem die Fleischspieße positioniert werden müssen.



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