# Die Waldläufer - Waldlauf, Survival, Outdoor
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Was kochen wir heute?

Für die Buschwanderer unter uns ist eindeutig klar: wer wandert, der muß auch essen. Und zwar kein Tütensuppen-Kram, sondern was für den Gaumen, die Seele und den Magen. Daher bevorzugen wir frisches Essen auf unseren Touren. Welche Küchenmaterialien wir mitnehmen, findet ihr in unserem Artikel über unsere Ausrüstung.

Hier stellen wir nur einige Rezepte vor, die sich je nach Geschmack variieren lassen. Am Ende dieser Seite haben wir noch einige Möglichkeiten aufgezeigt, mit Nahrung aus der Natur zu kochen. Alle hier vorgestellte Rezepte sind für vier Personen ausgelegt. Die Zutaten passen nicht in den Topf, den wir hier propagieren. Daher die Zutaten unter den vier Leuten aufteilen, oder einen Gemeinschaftstopf mitnehmen. Oder das Rezept vierteln für eine Person. Doch hier unser erstes Rezept:

Kokosnuß-Risotto
  • 2 Stangen Stangensellerie
  • 2 große Möhren
  • 2 Zwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1 große Kartoffel
  • 1 rote Paprika
  • eine handvoll Rosinen
  • ein güner Apfel
  • 1 1/2 Tassen Kokosnußmilch, aus Kokosnußmilchpulver
  • etwas Olivenöl
  • Currygewürz (das sogenannte "Thai Curry Paste" rot oder grün
Ein Rezept, das bewußt etwas extravagant ist, um zu zeigen, was alles draußen möglich ist. Alles Gemüse läßt sich getrocknet mitnehmen, auf kürzeren Touren aber unbedingt frisches mitnehmen.
Alles in zentimetergroße Stücke schneiden. Öl in den Topf geben, Knoblauch und Zwiebeln anbraten, bis sie glasig sind. Currypaste und Kartoffelstücke dazugeben. Drei Tassen Wasser hinzugeben (für vier Personen!), aufkochen. Nach fünf Minuten die Möhren, danach Stück für Stück die restlichen Gemüse. Wenn alles weich genug gekocht wurde, die Kokosmilch dazugeben, fünf Minuten stehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig.

Pizza
  • Pizzateig (siehe weiter unten)
  • 2 Tassen Pilze (aus getrockneten Pilzen)
  • 4 Zwiebeln
  • Tomatenpaste
  • etwas Olivenöl
  • 1 rote Paprika
  • Salami oder Schinkenspeck je nach Geschmack
  • etwas Käse (Mozarella, Gouda)
  • Kräutergemisch
Pizza ist sehr variabel, wie jeder weiß, der schonmal eine Karte einer Pizzeria studiert hat. Auch auf Reisen ist eine Pizza eine verdammt feine Sache ;o) Wie der Pizzateig gemacht wird erklären wir weiter unten, wo das Mehl vorgestellt wird.
Dieser Teig wird auf unserem Schneidebrett mit dem Handballen ausgewalzt. Wer fit ist, kann das auch wie die Pizzabäcker machen: mit Drehbewegungen in der Luft schwebend...muß aber auch in Kauf nehmen, wenn die Pizza dann mit Erde belegt ist. *grins* Danach geht es schnell: mit Tomatenpaste bestreichen, mit den in Scheiben geschnittenen Zutaten belegen, mit in feinen Scheiben geschnittenen Käse abschließen Getrocknete Kräuter wie Oregano, Basilikum oben drüber streuen. Dann in Alufolie wickeln und in ein Feuer legen, mit Kohlen bedecken und 25 Minuten später wieder rausziehen. Bitte kein Osterfeuer darauf entzünden, etwas Glut unter- und oberhalb reichen völlig aus. Für eine dicke Kruste Mehl mit etwas Backpulver verwenden. Guten Appetit!

Laksa
Nach einem verregneten Tag im Regen und Matsch gibt es nichts besseres, als abends eine wärmende Mahlzeit zu haben. Laksa ist da ein Rezept, das bis in die Knochen aufwärmen wird!
  • 4 kleine Zwiebeln
  • 1 getrockneter Stockfish, oder 2 Tassen Shrimps
  • 1 kleine Packung Asiatischer Glasnudeln
  • 1 1/2 Tassen Kokosnußmilch (aus getrockneter Milch)
  • optional Bohnensprossen, in einem feuchtem Tuch eingeschlagen mitgenommen
  • etwas Olivenöl
  • Thai Curry Paste, rot oder grün
Wieder die Zwiebeln im Öl anbraten, die Currypaste hinzufügen, mit Wasser auffüllen. Wenn man den Stockfisch verwendet, sollte man diesen für eine halbe Stunde auskochen. Das Fischfleisch und die Gräten aus der Brühe entfernen. Dann die Nudeln rein, einige Minuten später die Kokosnußmilch. Am Ende die Bohnensprossen zugeben. Fertig. Um verschiedene Arten von Laksa zu machen, kann man verschiedene Gemüse anstatt des Stockfisches nehmen, oder aber andere Fleisch- und Fischarten. Vielleicht etwas, was man unterwegs fängt?

Pasta Romana
Wenn die Phantasie etwas nachlässt, sind Nudeln in Tomatensauße eine kleine und schnelle Sache.
  • 4 kleine Zwiebeln
  • 500g Nudeln oder selber Nudelteig machen - siehe weiter unten
  • Tomatenpaste
  • 5 getrocknete Tomaten
  • schwarzer Pfeffer
  • Parmesankäse
  • 4 Knoblauchzehen
  • etwas Olivenöl
Wie immer zunächst die Zwiebeln und den Knoblauch im Öl anbraten, bis sie etwas glasig sind. Mit Wasser anfüllen und die Nudeln weich kochen. Die Tomatenpaste und getrockneten Tomaten mit etwas Wasser anmischen und zugeben. Langsam erwärmen, bis es blubbert. Mit Pfeffer und Salz abschmecken, Parmesan drüber streuseln und genießen! Hier im Bild selbstgemachte Nudeln mit Käsesoße und frischen Tomaten.

Nudelteig selbstgemacht: 3 Tassen Mehl, 3 Eier und 1 Eßlöffel Olivenöl mit 3 Eßlöffeln Wasser vermengen. Auf dem Brett erst den Mehlhaufen machen, eine Mulde reindrücken. Zutaten rein und von innen nach außen mit dem Mehl vermengen. Nach dem ersten Kneten 15 Minuten abgedeckt stehen lassen (Alufolie drüber), dann kräftig kneten. Ausrollen und in Streifen schneiden. Fertig.

Pfannkuchen
  • 4 Eier (aus Eierpulver)
  • 350 ml Milch (Milchpulver)
  • 300 gr Mehl
  • etwas Olivenöl
  • je nach Geschmack Rosinen
Gut vermischen und auf der Aluplatte backen. Das Geheimnis des Pfannkuchens ist die Platte: heiß muß sie sein. Öl auf der Platte ist nicht unbedingt notwendig. Man sollte den Pfannkuchen nicht anheben, bevor sich oben kleine Blasen bilden. Spätestens wenn er anfängt zu dampfen, weiß man das man ihn umdrehen sollte. Messer drunter und umflippen. Mit Schokolade oder Marmelade genießen. Lecker!

Damper
  • 4 Tassen Weizenmehl 550
  • Backpulver
  • 1 Tasse Milch von Milchpulver
  • Zucker und Salz
  • etwas Wasser
Alles zu einem festen Teig kneten. Flachschlagen und in Alufolie wickeln. In eine Ecke des Feuers mit Glut bedecken. Nach 35-40 Minuten ein kleines Brot entnehmen und mit Honig und Butter beschmieren. Mjamm!

Chapati
  • Mehl
  • Wasser
  • etwas Olivenöl
Dies ist ein sehr einfaches Fladenbrot. Wasser wird mit Mehl vermengt, bis ein halbwegs fester Teig entsteht. Etwas Olivenöl wird hineingeknetet, so daß ein weicher Teig entsteht, den man zu mehreren Fladen ausrollt und auf der heißen Aluplatte backt. Umdrehen, wenn der Fladen knusprig braun gebacken ist. Mit was Süßem geniessen.

Brennesselsuppe
  • 4 Doppelhände voll junge Brennesseln
  • Rinderbrühwürfel
  • 3/4 Liter Wasser
  • 3/8 Liter Milch
  • 2 Eßlöffel Butter (oder Öl)
  • 2 Eßlöffel Mehl
  • 1 kleine Zwiebel
  • getrocknete Kräuter
Die Zwiebeln in dem Öl anbraten. Mehl hinzugeben, kurz anbraten und mit kalter Milch aufgießen. Aufkochen. Mit Wasser übergießen, Brühwürfel hinzugeben. Brennesseln gut waschen, ganz fein raspeln. Dazu das Messer über die Brennesseln wiegen. Dann in die heiße Brühe geben. 20 Minuten kochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer hat: ein Eigelb unterrühren. Schmeckt wirklich gut!


Grundrezepte und Wildpflanzen



Etwas Öl und eine Zwiebel lassen sich gut erweitern. Man kann Fleisch oder Fisch anbraten, mit Wasser übergießen, einen Brühwürfel hinzugeben. Verschiedene Gemüse hinzugeben. Die Variation der Kräuter oder Gewürze entscheidet dann über den Geschmack. Beim Basiswaldlauf oder Survival wird Fleisch und Fisch eine Hauptrolle spielen, Pflanzenkost ist da nur Beigabe. Eine wichtige Beigabe, wenn es um den Geschmack geht.

Hat man einen Topf, wird man etwas Fett vom Tier reinwerfen und sich mit leichter Wärme verflüssigen lassen. Dann wird Bärlauch als Zwiebel- und Knoblauchersatz darin angedünstet. Auch die Knoblauchrauke kannst Du da nehmen. Dann das Fleisch anbraten. Um eine Mehlschwitze zu bereiten (für Soßen und dicke Suppen) reicht schon eine kleine Menge gemahlener Grassamen. Jetzt mit Wasser aufgießen und das Fleisch auskochen. Es muß zart wie Butter sein. Gewürzkräuter wie der Beifuß runden den Sud ab. Beifuß schmeckt vorzüglich zu Fleisch, da er die Fettverdauung fördert. Nur Stengel und Blütenripsen verwenden, da die Blätter zu bitter sind. Pastinaken können das Wurzelgemüse sein. Etwas weiße Asche kann das Salz ersetzen.
Hat man keinen Topf, wird das Fleisch an Stöcken gebraten. Kräuter und Gewürze werden mit dem Messer unter die Haut des Fleisches "eintätowiert". Einfach einen kleinen Schnitt ins Fleisch machen, die Kräuter einlegen und die Spalte wieder schließen. Wichtig: nicht über dem Feuer - über der Glut braten! Wurzelgemüse werden nicht geschält und im Lehmmantel ins Feuer gelegt. Mit etwas Erfahrung hat man raus, wann das Essen fertig ist.

Wie man sieht ist es möglich, draußen auch Wildtiere und Pflanzen als Nahrung heranzuziehen. Kocht man einfach darauf los, wird das Zeug fürchterlich schmecken (ich erinnere mich dunkel an unsere ersten Löwenzahnwurzeln - pfui Spinne). Deshalb ist es wichtig, erstmal kochen zu lernen. Zuhause. Dann mit mitgebrachten Lebensmitteln draußen im Busch. Dann, wenn man eine Menge Pflanzen kennt und bestimmen kann, können diese als Nahrung herangezogen werden. Wenn man dann noch das Fischen und Jagen erlernt hat - dann steht einem geordneten Küchenleben draußen nichts mehr im Wege.

Um die nötige Erfahrung zu sammeln, sollte man in seiner täglichen Küche - also auch zuhause, die mitgebrachten Kräuter verwenden. Man sollte im Garten Kräuter - auch Gartenkräuter die nicht heimisch sind!- ziehen, um sich einen Geschmack für Pflanzen und deren Wirkstoffe anzueignen. Auch lernt man die Standorte und Bedürfnisse solcher Pflanzen verstehen. Fleisch sollte am Stück gekauft werden und erst zu Hause zerlegt werden. Frage einfach einen Jäger in deiner Bekanntschaft oder deiner Ortschaft. Lass Dir das Ausnehmen und Zerwirken zeigen. Nur so kannst Du lernen, wie es geht. Besuche Kochkurse. Erst dann wirst Du improvisieren können. Schaue in den Kühlschrank (wenn Du einen hast :o)) und überlege Dir, was Du aus den Resten kochen kannst. Es gibt Internetseiten, wie dem Chefkoch, wo man sich aus Zutatenresten noch Gerichte zusammenstellen kann. Das übt im Improvisieren. Nichts anderes geschieht draußen: wir schauen in den kühlen Wald, was kann man nehmen...


Wilde Gewürzpflanzen (Beispiele)
  • Ackersenf
  • Bärlauch
  • Beifuß
  • Dost
  • Giersch
  • Gundelrebe
  • Pastinake
  • Wilder Thymian
  • Schafgarbe
  • Veilchen
  • Wiesenknöterich


Wilde Wurzeln (Beispiele)
  • Beinwell (obwohl nicht mehr als Dauerkost empfohlen! Krebsgefahr)
  • Eselsdistel
  • Klette
  • Pastinake


Wilde Früchte und Pflanzen zum Marmelade/Sirup kochen (Beispiele)
Mit Zuckerwasser aufkochen und eindicken lassen.
  • Hagebutte
  • Holunderbeeren/Holunderblüten
  • Löwenzahnsirup
  • Schlehe
  • Veilchen
  • Waldmeister


Wilde Teekräuter
  • Birkenblätter
  • Brombeer- u. Himbeerblätter (fermentieren)
  • Hagebutte
  • Kamille
  • Malvenblüten
  • Pfefferminze
  • Schafgarbe
  • Walderdbeereblätter (fermentieren)
  • Wegwartenblüten
  • Weißdornblüten (herzkräftigender Dauertee!)


Fermentieren: Beerenblätter pflückt man und lässt sie für einen Tag im Erntekorb. Dann breitet man sie auf einem Tuch aus, besprüht sie leicht (!) mit Wasser, rollt das Tuch mit dem Blättern zu einer Rolle und lässt diese vier Tage an einem warmen Platz. Danach in Schraubgläsern - fertig. Draußen lassen sich die Blätter auch so verwenden, entwickeln aber nicht den vollen Geschmack.

Eine ganze Reihe von Pflanzen sind in Suppen oder als Blattgemüse verwendbar:
Ackersenf, Bärlauch, Barbarakraut, Brennessel, Brunnenkresse, Dost, Eselsdistel, Gänseblümchen, Giersch, Gundelrebe, Guter Heinrich, Hirtentäschel, Hopfensprossen, Huflattich, Klette, Löwenzahnblätter, Melde (schmeckt wie Spinat!), Pastinake, Wilder Thymian, Sauerampfer, Schafgarbe, Schlüsselblume, Vogelmiere, Wegerich (vorher Fäden ziehen), Wiesenbocksbart.

Da Wildpflanzen durchweg auch Heilpflanzen sind, ist die Gewöhnung von nitratverseuchtem, inhaltslosen und schlabbrigen Zivilisationsgemüse auf Wildkost eine echte Umstellung. Im positiven Sinne für den Körper. Da aber auch Verwechslungen passieren können (bestes Beispiel: wilde Möhre mit dem Schierling...), die durchaus tödlich sein können, sei jedem geraten, die Pflanze zu bestimmen. Wie das geht, könnt ihr hier erfahren: Pflanzenbestimmung. Hier sei nochmals an das Buch am Ende des Artikels aufmerksam gemacht, daß eine wirkliche Hilfe bei der Bestimmung ist.

Der Jagd haben wir ebenfalls einen Artikel gewidmet: Jagen mit den Waldläufern.
Informationen über Gartengewürze findet ihr hier: Würzkraut.de
Im Artikel über das Dörren findet ihr unter anderem auch ein Rezept für Pemmikan.
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